Generationenwechsel & Betriebsübergabe  Lebensqualität  Destination 

10.03.2021
uservon Lena Helleisz
MA Lena Helleisz

Lena Helleisz, MA

Beraterin

Stuttgart, Deutschland

lena.helleisz@kohl-partner.eu+49 7171 94 770 11Zum Autor

Next Generation - Die junge Generation als Impulsgeber für Veränderungen

Das Potenzial der „Next Generation“ wird in vielen Destinationen vernachlässigt. Dabei sind es gerade die Jungen, die innovative Ansätze haben, offen sind für Zusammenarbeit und gemeinsam die Zukunft ihrer Destination verbessern wollen. Ein Plädoyer für mehr Mitbestimmung in der „Next Generation“.

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In vielen Destinationen stehen Generationswechsel an – egal ob im Management oder in den Betrieben selbst wird in den nächsten Jahren vermehrt die jüngere Generation das Ruder übernehmen. Aktuell ist diese Nachfolgegeneration jedoch in Entwicklungsprozessen und Entscheidungen häufig nur wenig vertreten, obwohl der Wille zum Engagement da ist. Problematisch ist, dass diese Nachfolger häufig den Eindruck haben, dass ihre Meinung nicht gehört wird und das Vertrauen in sie fehlt. Die Einbindung fällt entsprechend schwer, etablierte Gremien der „Jungen“ gibt es selten.

Potenziale für die Zukunft der Destinationen

Dabei ist ihr Einbezug und auch ihr Know-How essenziell für die innovative und wettbewerbsfähige Weiterentwicklung im Tourismus: Probleme werden lösungsoffen angegangen, Ideen sind visionär, die Motivation, etwas bewegen zu können, ist hoch. Die im Tourismus so intensiv diskutierten Netzwerke und der Blick über den Tellerrand der eigenen Branche sind für sie eine Selbstverständlichkeit. Aktuelle, wichtige Trends wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind für sie Alltag – gerade als Digital Natives bringen sie Digitalkompetenzen bereits mit und stehen innovativen Lösungsansätzen offen gegenüber. Diese jungen Generationen bringen also bereits vieles mit, was Tourismusdestinationen aktuell vor große Herausforderungen stellt. Kohl > Partner appelliert deshalb schon lange: Bindet sie aktiv in Entscheidungen ein und traut ihnen etwas zu! Profitieren werden davon auf lange Sicht alle Generationen und vor allem die Destination als gesamtes.

Next Generation-Initiativen als Chance

Als ersten Schritt zu einem aktiven Einbezug dieser „Entscheider von Morgen“ installiert Kohl > Partner in Projekten regelmäßig ein eigenes „Next Generation“- Team, mit dem separate Workshops durchgeführt werden. Der Zutritt wird hierbei durch eine Altersgrenze, meist von 35 Jahren, begrenzt – das heißt, dass damit auch Geschäftsführer:innen, Bürgermeister:innen und andere Entscheidungsträger:innen von diesen Treffen ausgeschlossen werden können. Potenzielle Teilnehmer:innen sind dabei junge Betriebsnachfolger:innen, Jungunternehmer:innen oder Angestellte in den entsprechenden Betrieben und Organisationen. Gemeinsam wird dann über die zukünftige Entwicklung der Destination, eine gemeinsame Vision oder ganz konkrete Projekte diskutiert. Moderiert werden diese Workshops von Kohl > Partner-Berater:innen – natürlich ebenfalls unter 35 – die moderne Methoden aus dem Design Thinking oder digitale Tools zur Anwendung bringen. Impulse fernab vom Standard oder dem naheliegendsten Weg sind hier an der Tagesordnung. Ideen, die auf den ersten Blick unmöglich oder nicht finanzierbar scheinen und sonst vielleicht direkt abgekanzelt werden, werden trotzdem diskutiert und weitergesponnen. Flugtaxis, Service-Roboter, autofreie Dörfer? Warum nicht, vielleicht klappt es ja doch irgendwie! Schließlich hat ja alles mal mit einer kleinen Idee angefangen! Dieses „Outside the Box“-Denken, die gegenseitige Unterstützung und der Blick nach vorn prägen die kreative Dynamik, die diese Formate entfalten.

Natürlich geht es nicht nur um konkrete Ergebnisse: Vor allem bieten diese Events auch die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und eigene Netzwerke aufzubauen – egal ob in der FishBowl, an der Pinnwand oder beim anschließenden Get together. Man lernt Leute kennen, die man noch nie gesehen hat und ist erstaunt, wie viele Gleichgesinnte es doch in nächster Nähe gibt. So ging es auch den 130 jungen Erwachsenen, die sich am (damals noch analogen) Kick-Off des Next Generation-Projekts in Schladming-Dachstein eingefunden haben. Unter der Moderation von Kohl > Partner diskutierten sie über die touristische Zukunft ihrer Destination und gemeinsame Zukunftsthemen, entwickelten erste Visionen und ließen den Tag dann bei Wein, Käse und guten Gesprächen ausklingen.

Mit der reinen Diskussion ist es jedoch nicht getan: Natürlich gilt es auch, den Austausch mit Entscheidungsträger:innen und anderen Gremien zu suchen, um die gemeinsamen Vorstellungen abzustimmen und in die Umsetzung zu bringen. Denn die Next Generation soll durchaus auch ganz praktisch mitarbeiten, um so Projekte anzustoßen und Verantwortung zu übernehmen. In Saalbach Hinterglemm wurde der Austausch zum Beispiel dadurch gefestigt, dass Vertreter der Next Generation-Gruppe in den Tourismusverband eingebunden wurden.

Potenzial in allen Bereichen

Genutzt werden diese „Next-Generation“-Runden nicht nur für klassische Tourismuskonzepte wie zum Beispiel in Bad Wildbad, sondern wurden auch bei der Entwicklung des Lebensraums wie auf Norderney oder im Hochschwarzwald durchgeführt, um die Ansprüche der jungen Generationen an ihren Wohn- und Arbeitsort besser zu erfassen, oder bei der Erstellung des Naturparkplans für den Schwäbisch-Fränkischen Wald. Die Ideen aus diesen Prozessen sind allesamt innovativ und können auch gestandenen Touristiker:innen dabei helfen, alte Denkmuster aufzubrechen und über neue Entwicklungswege und Lösungsstrategien nachzudenken. Häufig braucht es die Aufgeschlossenheit und den Pragmatismus der Jungen, um über neue Themen wie Sharing-Konzepte, Nachhaltigkeit oder moderne Formen der Zusammenarbeit nicht nur zu reden, sondern sie in die Umsetzung zu bringen. Egal in welchem Projekt, die Ergebnisse sind von einer starken Zukunftsorientierung und einem großen Willen zu gemeinschaftlichen Anstrengungen geprägt. Die „Next Generation“ ist bereit, Probleme anzugehen und Verantwortung zu übernehmen – ganz nach der Devise „anpacken statt reden“. Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist dabei auch die Verbundenheit zu ihrer (Wahl-) Heimat und der daraus erwachsende Gestaltungswille, denn es geht um ihre eigene Zukunft in der Region.

Zusammenfassend können wir sagen: Trauen Sie sich und vertrauen Sie Ihrer Next Generation! Es kann nur gut gehen.

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